Als ich letztens meinen Deutschunterricht für "meine Großen" vorebreitete, stolperte ich über verschiedene Tierartikel. Das eigentliche Thema war "Tiere in Afrika - Richtig schreiben". Neben Termiten, der Geschichte des Krüger Nationalparks, Elefantenbabys und Krokodilen ging es eben auch um Giraffen. Ich finde die Beschreibung der Giraffen aus dem Jahr 1865 zum einen sehr interessant, zum anderen amüsant. Also dachte ich mir, ich lasse euch daran teilhaben, denn immerhin gibt es auch hier in Kamerun zahlreiche Exemplare:
Alfred Edmund Brehm
Die Girafe (1865)
Auch unter den Wiederkäuern gibt es Gestalten, welche mit der jetzt lebenden Schöpfung gleichsam nicht mehr in Einklang zu bringen sind und an die märchenhaften Gebilde längst vergangener Erdentage erinnern: das auffallendste Thier von allen aber ist die Girafe. Der alte Horaz hat so unrecht nicht, wenn er dieses sonderbare Geschöpf "ein Gemisch von Panther und Kamel" nennt, und die viel später Lebenden waren sicherlich in ihrem Rechte, wenn sie die von den egyptischen Denkmälern herrührenden Abbildungen eines Ihnen wieder entfremdeten Thieres als Traumgebilde einer übermütigen Künstlerfantasie bezeichneten.
In der gegenwärtigen Schöpfung aber ist die afrkanische Girafe (Camelopardalis Girafa) der alleinige Vertreter der merkwürdigen Familie, welche durch den, alles gewohnte Maß überschreitenden, langen Hals, die hohen Beine, den dicken Rumpf mit abscüssigem Rücken, den zierlich gebauten, feinen Kopf, mit großen, schönen, klaren Augen und durch zwei sonderbare, mit Haut überkleidete Knochenzapfen gekennzeichnet ist. Die hohen Läufe und der lange Hals machen die Girafe zu dem höchsten und verhältnismäßig kürzesten aller Säugethiere.
Die Entfernung von der Schnauzenspitze bis zur Schwanzwurzel beträgt 13 Fuß, das GEwicht 10 Centner. [...] Der Leibesbau ist so merkwürdig, daß wir ihn noch besonders beschreiben müssen. Die Girafe ist gleichsam aus den Bestandtheilen verschiedener Thierleiber zusammengesetzt. Der Kopf und der Leib scheinen vom Pferd, der Hals und die Schultern vom Kamel, die Ohren vom Rind, der Schwanz vom Esel, die Beine von einer Antilope entlehnt zu sein, die Färbung und Zeichnung des glatten Felles endlich sind es, welche an der Panther erinnern. Eine solche Zusammensetzung kann nur Mißgesatltung des ganzen Thieres zur Folge haben, und wirklich wird Niemand die Girafe schön oder ebenmäßig nennen mögen. Der kurze Leib steht mit den hohen Beinen und dem langen Hals in keinem Verhältniß; der auffallend abschüssige Rücken muß nach allen kunstgerechten Begriffen häßlich genannt werden, und die ungeheure Höhe des Thieres trägt durchaus nicht zu seiner Zierde bei. Schön ist nur der Kopf, wundervoll das Auge, angenehm die Zeichnung: alles Uebrige ist auffallend und sonderbar.
Höchst eigenthümlich ist eine Stellung, welche das Thier annimmt, wenn es Etwas von dem Boden aufnehmen, oder wenn es trinken will. In vielen Beschreibungen wird behauptet, daß die Girafe zu diesem Ende auf die vorderen Fußwurzelgelenke (Knie) niederfalle. Dies ist aber falsch. Sie bewirkt die Erniedrigung ihres Vordertheils, indem sie beide Vorderläufe soweit aus einander stellt, daß sie bequem mit dem langen Halse auf den Boden herabreichen kann. Wer diese Stellung nicht selbst gesehen hat, hält sie geradezu für unmöglich, und ich habe deshalb unseren Zeichner, Herrn Kretschmer, gebeten, die Girafe des amsterdamer Thiergartens in der betreffenden Stellung aufzunehmen.
Überall hat man das auffallende Thier gern, überall freut man sich, es um sich zu haben. [...] Bei unserer Ankunft in Karkodji, einer Ortschaft am blauen Flusse, kam zuerst eine Girafe an unsere Barke, gleichsam in der Absicht, uns zu begrüßen. Sie ging vertraulich auf uns zu, trat dicht an unser Bot heran, fraß uns Brod und Durrahkörner aus der Hand und behandelte uns so freundlich, als wären wir ihre alten Bekannten.
Es ist ewig schade, daß die Girafe nicht ebenso brauchbar ist, wie ein Rind oder Schaf: sie wäre ein Hausthier, so liebenswürdig, wie kaum ein anderes!
(Quelle: Brehm, Alfred Edmund, 1865: Brehms Tierleben)
Sehr anschaulich, finde ich. Und beeindruckende Vergleiche. Ich muß gestehen, so habe ich die Giraffe wahrlich noch nicht betrachtet. Trotzdem muss ich Herrn Brehm etwas widersprechen, ich finde, die Giraffe ist ein schönes Tier :)
Voilà, in diesem Sinne wünsche ich euch einen guten Start in die Woche :)
Persönliche Berichte aus aller Welt (abhängig davon, wo ich gerade bin) - Bemerkungen und Kommentare von Leserseite sind erwünscht...
Montag, 10. Dezember 2012
Sonntag, 9. Dezember 2012
Vorweihnachtszeit
Auch hier in Kamerun ist die Vorweihnachtszeit ganz schön vollgepackt. Allein dieses Wochenende hatten wir drei Einladungen.
Freitag abend waren wir zu einer Geburtstagsfeier eingeladen: Mika und Thorsten wurden beide 40. Das Motto der Party war "80er Jahre". Entsprechend die Musik: Falco, Nena, NDW und natürlich auch die amerikanische Seite... Unsere Verwandlung sah so aus:
Gestern waren wir dann zu einem weiteren Geburtstag eingeladen: Noah wurde 4 Jahre alt. Natürlich sind wir hingefahren und haben zwischen Hüpfburg, Planschbecken, Kuchen und Saft einen witzigen Nachmittag verbracht.
Heute Nachmittag steht Adventskaffe auf dem Programm. Inklusive Weihnactsplätzchen und Räuchermännchen :)
Auch wenn ich noch nicht wieder 100% fit bin und sich bestimmtes Essen noch negativ auswirkt, so kann ich doch wenigstens kosten und die sehr nette Gesellschaft genießen...
Ich wünsche euch allen einen tollen Sonntag... Macht's gut, bis bald
Freitag abend waren wir zu einer Geburtstagsfeier eingeladen: Mika und Thorsten wurden beide 40. Das Motto der Party war "80er Jahre". Entsprechend die Musik: Falco, Nena, NDW und natürlich auch die amerikanische Seite... Unsere Verwandlung sah so aus:
Gestern waren wir dann zu einem weiteren Geburtstag eingeladen: Noah wurde 4 Jahre alt. Natürlich sind wir hingefahren und haben zwischen Hüpfburg, Planschbecken, Kuchen und Saft einen witzigen Nachmittag verbracht.
Heute Nachmittag steht Adventskaffe auf dem Programm. Inklusive Weihnactsplätzchen und Räuchermännchen :)
Auch wenn ich noch nicht wieder 100% fit bin und sich bestimmtes Essen noch negativ auswirkt, so kann ich doch wenigstens kosten und die sehr nette Gesellschaft genießen...
Ich wünsche euch allen einen tollen Sonntag... Macht's gut, bis bald
Montag, 3. Dezember 2012
Oveng Lodge
Gestern Abend sind wir von unserem Kurztrip zurückgekehrt. Wie bereits im vorherigen Artikel geschrieben, haben wir zuerst die Keramikwerkstatt von Mbalmayo besucht.
Danach ging es weiter zur Oveng Lodge. Dort haben wir am Sonntag eine
Tour durch die Kakaoplantage gemacht und gelernt, wie man Kakaobohnen
röstet, mahlt, mit Zucker zu einer süßklebrigen aber noch recht bitteren
Masse vermischt oder mit Zuckerkaramell umgibt.
Auf dem Rückweg waren wir in Ebogo und haben Karpfen gegessen und auf der Rückreise noch ein paar Einkäufe getätigt.
Heute bin ich ziemlich neben der Spur, vielleicht liegts am neuen
Medikament, das ich seit gestern nehme. Ich habe extreme Kopfschmerzen
und könnte schon ins Bett gehen. Vielleicht ist es auch die Hitze. Mit
"meinen Großen" habe ich heute angefangen, ein Weihnachtslied auf
Englisch zu üben: Jingle Bell Rock ( https://www.youtube.com/watch?v=KsthP5AONzc )
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in der Keramikwerkstatt von Mbalmayo |
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die Öfen |
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Kunstwerke |
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Ameisenbär |
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Ankunft in der Oveng |
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mitten im Wald |
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Feuer bei Nacht, werden am Abend angezündet, um Insekten fernzuhalten |
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Oveng Lodge |
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das Restaurant von unserer Terasse aus |
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"unsere" Biotoilette und Dusche mit Quellwasser |
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"unser Bungalow" |
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mit Schwimmbad (wenn da nicht das Wasserproblem wäre...) |
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das Wahrzeichen der Oveng Lodge |
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das Restaurant |
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die vier anderen Hütten |
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noch in Konstruktion |
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Oveng Lodge, das Restaurant, rechts "unsere" Hütte |
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Oveng lodge |
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Kakaopflanzen |
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Baumumarmung |
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Welche Früchte hängen an diesem Baum? |
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Richtig, Avocados |
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Manu hört aufmerksam zu :) |
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Tausendfüßler |
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Kakaoberg |
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rechts gemahlene und mit Zucker vermischte Kakaobohnen |
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Kakaobohnen rösten |
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Kakaobohnen nach dem Schälen, geröstet, die Schalen (oben) |
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Kakaobohnen mahlen |
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Oveng Lodge im Überblick |
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Neubauten am Nyong |
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Ebogo - der Nyong-Fluß |
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noch mehr Neubauten, 300000FCFA die Nacht, inklusive Frühstück |
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Einkaufen am Straßenrand |
Samstag, 1. Dezember 2012
Erholungswochenende
Da es bergauf geht in meinem Kampf gegen die Amöben, machen wir ein Kurzerholungswochenende in der Oveng-Lodge.
Für uns bedeutet das etwas Luxus, denn normalerweise kosten unsere Übernachtungen zwischen 7,50€ und 15€. Die Oveng-Lodge ist ein recht neues Projekt, das noch sein Klientel sucht. Es ist ökologisch ausgerichtet, das Wasser kommt aus einer Quelle, es gibt Biotoiletten und die Anlage befindet sich mitten im Nirgendwo. Die Kosten liegen momentan pro Übernachtung im Bungalow bei 38€, plus Buffet (eigentlich 15€ pro Person), plus Besuch der Kakaoplantage (3,80€ pro Person), plus Kochkurs (7,60€ por Person). - Aber wozu geht man Arbeiten :D Ich denke jedoch, ein solch kostspieliges Projekt hier anzusetzen (ohne fließend Wasser, kein Radio, kein TV) wird hier in Kamerun sehr schwierig sein. Wir werden sehen... Für uns wird es der einzige Besuch dort sein, da ab dem 15. Dezember die Preise steigen (die Übernachtung kostet dann um 45€).
Wir werden heute Mittag erst einen Abstecher nach Mbalmayo machen und die dortige berühmte Keramikwerkstatt besuchen. Danach geht es weiter und eine Besuch einer Kakaoplantage steht an. Und morgen früh dann Kochkurs zum Thema "Ich stelle meine eigene Schokolade her". Bin sehr gespannt, wie es wird und werde berichten :)
Für uns bedeutet das etwas Luxus, denn normalerweise kosten unsere Übernachtungen zwischen 7,50€ und 15€. Die Oveng-Lodge ist ein recht neues Projekt, das noch sein Klientel sucht. Es ist ökologisch ausgerichtet, das Wasser kommt aus einer Quelle, es gibt Biotoiletten und die Anlage befindet sich mitten im Nirgendwo. Die Kosten liegen momentan pro Übernachtung im Bungalow bei 38€, plus Buffet (eigentlich 15€ pro Person), plus Besuch der Kakaoplantage (3,80€ pro Person), plus Kochkurs (7,60€ por Person). - Aber wozu geht man Arbeiten :D Ich denke jedoch, ein solch kostspieliges Projekt hier anzusetzen (ohne fließend Wasser, kein Radio, kein TV) wird hier in Kamerun sehr schwierig sein. Wir werden sehen... Für uns wird es der einzige Besuch dort sein, da ab dem 15. Dezember die Preise steigen (die Übernachtung kostet dann um 45€).
Wir werden heute Mittag erst einen Abstecher nach Mbalmayo machen und die dortige berühmte Keramikwerkstatt besuchen. Danach geht es weiter und eine Besuch einer Kakaoplantage steht an. Und morgen früh dann Kochkurs zum Thema "Ich stelle meine eigene Schokolade her". Bin sehr gespannt, wie es wird und werde berichten :)
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Nicht auf die Karte vertrauen, denn das ist ein Teil des Stadtplans von Paris :) Ihr kommt also nicht an ;) |
Dienstag, 27. November 2012
Amöbiasis
Seit letztem Mittwoch bin ich krank. Ziemlich krank. Schmerzen, Krämpfe, Durchfall, Erbrechen und Fieber. Nach einem Tag waren die Schmerzen und das Fieber wieder weg, der Rest blieb. Donnerstag konnte ich nicht arbeiten. Statt dessen Bluttest im Labor wegen Verdacht auf Malaria. War aber negativ... Freitag bin ich dann gegangen, da ich nur zwei Stunden hatte. Hat mich aber so viel Kraft gekostet, dass ich danach erst mal Mittagsschlaf gemacht habe. Am Wochenende habe ich dann die meiste Zeit zu Hause verbracht, irgendwie ging es besser, irgendwie auch nicht. Am Sonntag dann zum ersten Mal Blut im Stuhl (oder sagen wir, da ist es mir zum ersten Mal aufgefallen). Ich hab gedacht, der Darm wäre vom Durchfall gereizt. Da es aber gestern im Laufe des Tages nicht besser wurde, hat Manu mich heut zum CMS gebracht, dem französischen, medizinischen Zentrum. Die Diagnose war schnell gestellt: Amöbiasis. Hatte ich schon vermutet, nachdem ich am Wochenende im Internet gegooglet hatte. Erst hat es micherschrocken, daß es das sein könnte. Wenn man die Artikel liest, wie sich das ganze entwickeln kann. Aber dann las ich, dass weltweit jährlich circa 50 Millionen Menschen an einer invasiven
Amöbiasis erkranken und etwa 100 000 an Komplikationen, insbesondere von
Amöbenleberabszessen, sterben.( http://www.aerzteblatt.de/archiv/44171 ) Im Verhältnis also gar nicht so viele. Aber erschrecken tuts einen ja doch, wenn man das liest. Ich hab schnell Kontakt zu meinem Arzt in Deutschland aufgenommen und er hat mir direkt Rat gegeben und Medikamenteninfos. Jetzt heißt es für 15 Tage Antibiotika nehmen. Zuerst das Antibiotikum, das alle Amöben außerhalb des Darms abtötet, also Leber, Nieren und was weiß ich wo noch überall (wenn ich den französischen Arzt richtig verstanden habe - ich unterhalt mich auf französisch nicht ganz so oft über Amöben im Körper ;) ). Dann kommt das zweite Antibiotikum für die Amöben im Darm und die, die übrig geblieben sind. Und dann ist alles wieder gut. Nur im Sommer eine Ultraschallkontrolle in Europa.
Man kann übrigens auch Träger dieser Amöbiasis sein, ohne daß man selbst erkrankt. Dann steckt man nur fleißig seine Umgebung an. Die Frage, wo ich mir das eingefangen habe, lässt sich auch nicht beantworten. Kann sein, daß es auf der Beerdigung war, kann sein, daß ein Fliege die Erreger auf mein Essen übertragen hat... Aber in Afrika ist es keine ungewöhnlich Erkrankung. Man muss sie nur rechtzeitig behandeln. Und das mach ich jetzt :)
In diesem Sinne, passt auf euch auf, lasst es euch gut gehen, man weiß nie, was der nächste Tag so mit sich bringt.
Man kann übrigens auch Träger dieser Amöbiasis sein, ohne daß man selbst erkrankt. Dann steckt man nur fleißig seine Umgebung an. Die Frage, wo ich mir das eingefangen habe, lässt sich auch nicht beantworten. Kann sein, daß es auf der Beerdigung war, kann sein, daß ein Fliege die Erreger auf mein Essen übertragen hat... Aber in Afrika ist es keine ungewöhnlich Erkrankung. Man muss sie nur rechtzeitig behandeln. Und das mach ich jetzt :)
In diesem Sinne, passt auf euch auf, lasst es euch gut gehen, man weiß nie, was der nächste Tag so mit sich bringt.
Freitag, 16. November 2012
Beerdigung - die zweite
Vom 10. auf den 11. November waren wir auf einer Beerdigungsfeier in Ndengata bei Ndikinimeki. Das liegt ungefähr 2,5 Stunden von Yaoundé entfernt, Richtung Westen. Eingeladen waren wir von Aubin, unserem Freund und Taxifahrer für alle Fälle. Und natürlich haben wir zugesagt.
Am Samstag mittag haben wir uns also gemeinsam mit den 5 Gerards (Vincent, Virginie und die drei Kinder) und Sandra und Alex auf den Weg gemacht. Am späten Nachmittag kamen wir dann an. Bereits da fiel Manu und mir auf, dass diese Beerdigungsfeier (die eigentlich Beerdigung findet wenige Tage nach dem Tod statt, die Feier, wenn man Geld hat) anders würde, als unsere erste. Wir kamen während der "Messe" an, es waren viele Leute da und alle in den "Stoff" von Aubins Familie gekleidet. Wir beschlossen, nachdem wir Aubin und einen Teil seiner Familie (seine beiden Töchter Francesca (8) und Ange Rafaelle (3), Schwestern, Brüder, Tanten, etc.) begrüßt hatten, erst einmal unser Motel zu erkunden. Dieses zu finden war schon mal nicht einfach. Wir folgten zwar der uns gegebenen Beschreibung, fuhren jedoch erst einmal am Motel vorbei und trafen auf drei ziemlich angetrunkene junge Männer, die uns leider auch keine Hilfe waren.
Letztendlich kamen wir dann doch an. Ein nettes kleines Motel mit Night Club. Was das wohl gibt. Wir bezogen unsere Zimmer (schlicht aber sauber) und die Inhaber freuten sich sehr, daß wir da waren, denn mit uns war der Strom (und damit auch das Wasser - oder umgekehrt) ins Motel zurückgekehrt. Strom hatten wir tatsächlich, aufs Wasser mussten wir aber warten bis zum nächsten Morgen. Nach einer kurzen Pause und Erfrischung (und weil den drei Kindern das gemeinsame Spiel mit der kleinen Tochter der Inhaber, Erika, zu langweilig wurde), kehrten wir zur Beerdigungsfeier zurück, diesmal alle im "Stoff" von Aubins Familie.
Der Abend war nett, viele Stromausfälle, die aber eher unerheblich waren. Wir haben gut gegessen (Ndolé, Hühnchen, Couscous de pistache (?), frittierte Kochbananen) und getrunken (warmes Bier, hmmmm...). Es wurde getanzt und viel gelacht und enorm viel Palmwein getrunken. Ich weiß ja nicht, ob ihr das Zeug schon mal probiert habt aber bei fängt das Problem bereits damit an, es überhaupt zu schlucken... Geht nur, wenn ich dabei nicht atme... Gegen Mitternacht kehrten wir dann ins Motel zurück, um ein wenig Schlaf zu finden, denn am nächsten Tag ging es ja weiter.
Um kurz vor sechs wurden wir durch andere Motelgäste geweckt, die sich in normaler kamerunischer Lautstärke unterhielten. Das war der passende Zeitpunkt für eine kalte Morgendusche. Danach haben wir königlich gefrühstückt (nachdem Manu irgendwann die Bäckerei des Dorfes gefunden hatte und Dank der Gerards, die einfach immer mit allem ausgestattet sind - es gab sogar Nutella...).
Vor dem Frühstück kam Aubin noch vorbei. Er hatte natürlich nicht geschlafen und kam gerade vom letzten Tanz. Traditionell werden für den Tanz alle Familienmitglieder geweckt. Und da danach die Getränke aus waren und Aubin als Taxifahrer der einzige in der Familie mit Auto war, war es an ihm, neue Getränke zu besorgen...
Nach dem Frühstück machten wir uns dann auch wieder auf den Weg zur Feier. Es wurde schon fleißg gekocht und die ersten Tänze (der Banen) begannen. Wenig später begann auch der Tanz der Bamiléké. Und natürlich spielten auch an dem Tag Essen und Trinken eine große Rolle. Während der Tänze (um die Mittagszeit) begann es dann heftig zu regnen. Für uns war das das Zeichen zum Aufbruch. Denn für fast alle stand noch ein bißchen Arbeit auf dem Programm (Korrekturen oder Unterrichtsvorbereitung). In strömendem Regen kehrten wir also heim. Wir machten noch kurz Halt am Sanaga-Fluß. Dort wird Sand auf Holzkähnen zum Ufer transport, dort auf Laster geladen und in die Städte gebracht (zum Bauen, etc.). Ich hatte das Glück, daß mich etwas (vermutlich eine Sandfliege) in den Finger stach. Ich bemerkte lediglich einen weißen, runden Fleck mit einem roten Punkt in der Mitte am rechten Ringfinger...
Zurück in Yaoundé schien dann wieder die Sonne. Aber natürlich (wie immer Sonntags) hatten wir kein Wasser, als wir nach Hause kamen. Es war aber mal wieder eine tolle Erfahrung. In der Nacht wurde ich wach, weil meine Hand zu explodieren schien, sie war extrem angeschwollen, heiß, juckte und tat weh. Aber natürlich habe ich meine Hausapotheke zur Hand, also Fenistil drauf und versuchen zu schlafen... Von wegen... Zum Glück hatte ich Montag nur eine Stunde Unterricht und nachmittags Lehrerkonferenz. Dienstag war, nach einer weiteren schlaflosen Nacht dann alles fast abgeschwollen. Statt dessen ein Nerv im Nacken eingeklemmt. Heute ist fast alles wieder gut :) Definitiv geht es Berg auf... Hoffe es bleibt so. Lasst es euch gut gehen, ich werde es auch dieses Wochenende... Bis bald...
Am Samstag mittag haben wir uns also gemeinsam mit den 5 Gerards (Vincent, Virginie und die drei Kinder) und Sandra und Alex auf den Weg gemacht. Am späten Nachmittag kamen wir dann an. Bereits da fiel Manu und mir auf, dass diese Beerdigungsfeier (die eigentlich Beerdigung findet wenige Tage nach dem Tod statt, die Feier, wenn man Geld hat) anders würde, als unsere erste. Wir kamen während der "Messe" an, es waren viele Leute da und alle in den "Stoff" von Aubins Familie gekleidet. Wir beschlossen, nachdem wir Aubin und einen Teil seiner Familie (seine beiden Töchter Francesca (8) und Ange Rafaelle (3), Schwestern, Brüder, Tanten, etc.) begrüßt hatten, erst einmal unser Motel zu erkunden. Dieses zu finden war schon mal nicht einfach. Wir folgten zwar der uns gegebenen Beschreibung, fuhren jedoch erst einmal am Motel vorbei und trafen auf drei ziemlich angetrunkene junge Männer, die uns leider auch keine Hilfe waren.
Letztendlich kamen wir dann doch an. Ein nettes kleines Motel mit Night Club. Was das wohl gibt. Wir bezogen unsere Zimmer (schlicht aber sauber) und die Inhaber freuten sich sehr, daß wir da waren, denn mit uns war der Strom (und damit auch das Wasser - oder umgekehrt) ins Motel zurückgekehrt. Strom hatten wir tatsächlich, aufs Wasser mussten wir aber warten bis zum nächsten Morgen. Nach einer kurzen Pause und Erfrischung (und weil den drei Kindern das gemeinsame Spiel mit der kleinen Tochter der Inhaber, Erika, zu langweilig wurde), kehrten wir zur Beerdigungsfeier zurück, diesmal alle im "Stoff" von Aubins Familie.
Der Abend war nett, viele Stromausfälle, die aber eher unerheblich waren. Wir haben gut gegessen (Ndolé, Hühnchen, Couscous de pistache (?), frittierte Kochbananen) und getrunken (warmes Bier, hmmmm...). Es wurde getanzt und viel gelacht und enorm viel Palmwein getrunken. Ich weiß ja nicht, ob ihr das Zeug schon mal probiert habt aber bei fängt das Problem bereits damit an, es überhaupt zu schlucken... Geht nur, wenn ich dabei nicht atme... Gegen Mitternacht kehrten wir dann ins Motel zurück, um ein wenig Schlaf zu finden, denn am nächsten Tag ging es ja weiter.
Um kurz vor sechs wurden wir durch andere Motelgäste geweckt, die sich in normaler kamerunischer Lautstärke unterhielten. Das war der passende Zeitpunkt für eine kalte Morgendusche. Danach haben wir königlich gefrühstückt (nachdem Manu irgendwann die Bäckerei des Dorfes gefunden hatte und Dank der Gerards, die einfach immer mit allem ausgestattet sind - es gab sogar Nutella...).
Vor dem Frühstück kam Aubin noch vorbei. Er hatte natürlich nicht geschlafen und kam gerade vom letzten Tanz. Traditionell werden für den Tanz alle Familienmitglieder geweckt. Und da danach die Getränke aus waren und Aubin als Taxifahrer der einzige in der Familie mit Auto war, war es an ihm, neue Getränke zu besorgen...
Nach dem Frühstück machten wir uns dann auch wieder auf den Weg zur Feier. Es wurde schon fleißg gekocht und die ersten Tänze (der Banen) begannen. Wenig später begann auch der Tanz der Bamiléké. Und natürlich spielten auch an dem Tag Essen und Trinken eine große Rolle. Während der Tänze (um die Mittagszeit) begann es dann heftig zu regnen. Für uns war das das Zeichen zum Aufbruch. Denn für fast alle stand noch ein bißchen Arbeit auf dem Programm (Korrekturen oder Unterrichtsvorbereitung). In strömendem Regen kehrten wir also heim. Wir machten noch kurz Halt am Sanaga-Fluß. Dort wird Sand auf Holzkähnen zum Ufer transport, dort auf Laster geladen und in die Städte gebracht (zum Bauen, etc.). Ich hatte das Glück, daß mich etwas (vermutlich eine Sandfliege) in den Finger stach. Ich bemerkte lediglich einen weißen, runden Fleck mit einem roten Punkt in der Mitte am rechten Ringfinger...
Zurück in Yaoundé schien dann wieder die Sonne. Aber natürlich (wie immer Sonntags) hatten wir kein Wasser, als wir nach Hause kamen. Es war aber mal wieder eine tolle Erfahrung. In der Nacht wurde ich wach, weil meine Hand zu explodieren schien, sie war extrem angeschwollen, heiß, juckte und tat weh. Aber natürlich habe ich meine Hausapotheke zur Hand, also Fenistil drauf und versuchen zu schlafen... Von wegen... Zum Glück hatte ich Montag nur eine Stunde Unterricht und nachmittags Lehrerkonferenz. Dienstag war, nach einer weiteren schlaflosen Nacht dann alles fast abgeschwollen. Statt dessen ein Nerv im Nacken eingeklemmt. Heute ist fast alles wieder gut :) Definitiv geht es Berg auf... Hoffe es bleibt so. Lasst es euch gut gehen, ich werde es auch dieses Wochenende... Bis bald...
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Einladung zur Beerdigung, wie ihr seht, ist es schon etwas her, daß Aubins Eltern gestorben sind... |
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Wegbeschreibung und Programm |
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Ankunft, als erstes trifft man, wie so oft, auf die Gräber der Angehörigen im Garten. Auch "Grand Jo" und "Mama Yeye" liegen hier... |
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Kochen im Freien... |
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"Handtaschen", in denen auch Nahrung transportiert werden kann, z.B. in Bananenblättern... |
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Fotos gucken :) |
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Kochbananen... |
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Kochzutat... Öl... |
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Küche im Freien, am Nachmittag lief da noch ein Schwein, am Abend bruzelte es im Feuer... |
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Bamiléké-Tanz und Schmuck |
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Viele sind gekommen, um die letzte Ehre zu erweisen... |
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auch wir waren entsprechend gekleidet... |
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Tanz der Banen |
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Rückkehr nach Yaoundé im Regen... |
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Brücke über den Sanaga-Fluss |
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Boot für den Sandtransport |
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Brücke über den Sanaga |
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Reste eines Busunglücks, Glück im Unglück, der Bus blieb auf der Brücke... |
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