Endlich geschafft. Manu und ich haben heute den "Pacte civil der solidarité" unterzeichnet. Dazu hatten wir einen Termin in der französischen Botschaft bei Madame Legrand. Dies war bereits unser zweiter Termin, denn vor zwei Wochen waren wir dort, um zu überprüfen, ob alle Papiere da waren. Waren sie natürlich nicht... Also heute zweiter Termin, nochmal überprüfeb, ob jetzt alle Papiere da sind... und unterschreiben... Alles in doppelter Ausführung.
Was das nun für uns bedeutet? In Frankreich ist der PACS der Ehe fast gleich gesetzt. Mit dem Unterschied, dass man den Vertrag nicht vor dem Bürgermeister, sondern vor dem Amtsgericht schließt. Und man nimmt auch nicht einen gemeinsamen Namen an. Zusätzlich kann man jedoch Vereinbarungen treffen, die einem Ehevertrag gleich kommen (wie z.B. Gütertrennung, etc.). Es ergeben sich einige Vorteile, beispielsweise kann Manu jetzt, wenn ich in einem anderen Land einen Job bekäme, mitkommen. Oder im Bereich Sozialversicherung und Mietrecht gibt es einige Vorteile. Weitere Infos findet ihr hier: http://www.ambafrance-de.org/PACS-Der-zivile-Solidaritatspakt oder ihr googlet einfach ein bißchen... Viel Spaß ;)
Wir müssen jetzt nur noch ein bißchen Geduld haben, bis alles verifiziert ist. Denn von hier geht der Papierkram nach Paris und da liegt dann irgendwann der "schriftliche Beweis" vor :)
Euch allen ein schönes Wochenende und bis bald...
Persönliche Berichte aus aller Welt (abhängig davon, wo ich gerade bin) - Bemerkungen und Kommentare von Leserseite sind erwünscht...
Freitag, 28. September 2012
Mittwoch, 26. September 2012
Konzert für den Frieden...
Nachdem wir seit letztem Freitag bis heute Mittag kein Internet hatten, sind sowohl meine Arbeit, als auch meine Blog-Aktivität ein wenig auf der Strecke geblieben. Aber Internet ist zurück, dafür wieder kein Wasser. Auch das ist gerad eher "normal", als ungewöhnlich, will heißen Freitag bis gestern morgen kein Wasser, 10 Stunden Wasser, seit gestern abend kein Wasser. So ungefähr ist der Rhythmus. Dafür fällt heftig viel Wasser vom Himmel, fast jeden Tag (oder jede Nacht). Aber anscheinend fehlt das Geld, das Wasser in die Wassertürme zu pumpen und von dort zu verteilen. Außerdem fehlt das Geld für ein besser funktionierendes Wasserverteilungssystem (ich habe bewusst nicht "gut funktionierendes Wasserverteilungssystem" geschrieben). Warum das Geld fehlt? Nun ja, wir sind eben in Kamerun, da gibt es dieses "Mysterium" des auf irgendeine Art und Weise verschwundenen Geldes...
Heute hat Mann dann eine Email von CreoLink, unserem Internetanbieter, bekommen, dass wir über 80.000 FCFA (120 €) zahlen müssen für ihre Dienste. Da stehen mir ja schon wieder die Haare zu Berge... Für ihre Dienste, soll heißen, daß sie so regelmäßig KEIN Internet und Fernsehn liefern??? Arrrrrgh, die große Lebensdevise hier: Haben, Haben, Haben und Ich, Ich, Ich... Aber gut, dieses Thema lassen wir heute.
Denn am Freitag waren wir zum Konzert für den Frieden. Unter anderem wurde es von Agnes und Ronald mit vorbereitet. Die beiden sind deutsch und arbeiten für den DEED (Deutscher evangelischer Entwicklungsdienst). Und das war echt eine Leistung. Es sind mehrere Chöre aufgetreten (hauptsächlich Gospel) und der deutsche Botschafter war da und ein Vertreter des amerikanischen Botschafters. Es wurde viel über den Frieden gesprochen. Es waren auch Priester da, die gesprochen haben. Und deren Hauptaussage war "Gott bringt uns Frieden". Welch eine Anmaßung - aber auch so typisch für Kamerun. Lasst uns doch einfach jegliche menschliche Verantwortung an Gott abgeben, der Gute richtet schon alles. Sieht man doch, man schaue nur nach Syrien, Ägypten oder Libanon, alles im Namen Allahs, des mächtigen Gottes. Aber besser nicht das Feuer schüren. Nur frage ich mich, wenn das alles in diesen Ländern "im Namen Gottes" passier, wie kann Gott dann Frieden bringen. Und wer trägt noch mal die Verantwortung für unsere Leben??
Aber zurück zum Konzert. Es fand in der ADNA-Kirche statt. Eine riesige Kirche, die aussieht, wie ein Rohbau. Als wir im letzten Jahr in Elig Essono gewohnt haben, haben wir oft die Gesänge aus dieser Kirche gehört, denn sie hat ein wunderbares Echo. Hier fand also das Friedenskonzert statt. Die Kirche war nicht voll und trotzdem war es eine gute Stimmung und gut besucht. Ein sehr internationales Klintel. Vor dem Konzert konnte man eine Ausstellung besuchen. Und die Grundidee war, zu vermitteln, was junge Menschen in Kamerun über Frieden denken und wie sie dies umsetzen können. Wir sind vor Konzertende nach Hause gefahren, denn zum einen fing es verspätet an, so daß uns um 21.30 Uhr der Magen in den Kniekehlen hing, zum anderen wurde es richtig kalt. Aber trotzdem war es ein toller Abend.
Am Samstag waren wir dann mit vielen anderen bei Vincent und Virginie eingeladen. Dort haben wir lecker gegessen und bis nach Mitternacht geredet und gebadet (ja, sie haben einen Swimminpool :) ). Sonntag hatten wir dann Gäste zum Brunch geladen. Das war sehr gemütlich und eine ganz neue Kombination, da wir diese Gäste so noch nie zusammengewürfelt hatten. Danke für einen schönen Sonntag (auch wenn das Ergebnis war, dass Manu und ich uns heftigst den Magen verdorben haben... außer uns noch EIN anderer Gast - und wohlgemerkt, wir waren 8 Erwachsene und 5 Kinder...). Es war ein wirklich schönes Wochenende.
Und heute ist schon wieder Mittwoch, das heißt nachmittags Deutschkurs, dann Sport. Donnerstag Elternabend in der Schule, Freitag, nach meinem Deutschkurs hier zu Hause, ist Umtrunk in der Schule, damit die Eltern die Möglichkeit haben, die Lehrer besser kennenzulernen (Pflicht für die Lehrer). Danach sind wir eingeladen bei einem Kollegen von Manu, dessen Frau hier "um die Ecke" eine (winzige) Bar hat. Und am Samstag sind wir dann gleich zwei Mal eingeladen, Nachmittags und Abends. Sonntag ist dann vielleicht frei... Ich sag's euch nur schon im Voraus, falls wir wieder kein Internet haben...
Wünsch euch einen schönen Abend, bis bald...
Heute hat Mann dann eine Email von CreoLink, unserem Internetanbieter, bekommen, dass wir über 80.000 FCFA (120 €) zahlen müssen für ihre Dienste. Da stehen mir ja schon wieder die Haare zu Berge... Für ihre Dienste, soll heißen, daß sie so regelmäßig KEIN Internet und Fernsehn liefern??? Arrrrrgh, die große Lebensdevise hier: Haben, Haben, Haben und Ich, Ich, Ich... Aber gut, dieses Thema lassen wir heute.
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der Glockenturm |
der Ausstellungsbereich |
Aber zurück zum Konzert. Es fand in der ADNA-Kirche statt. Eine riesige Kirche, die aussieht, wie ein Rohbau. Als wir im letzten Jahr in Elig Essono gewohnt haben, haben wir oft die Gesänge aus dieser Kirche gehört, denn sie hat ein wunderbares Echo. Hier fand also das Friedenskonzert statt. Die Kirche war nicht voll und trotzdem war es eine gute Stimmung und gut besucht. Ein sehr internationales Klintel. Vor dem Konzert konnte man eine Ausstellung besuchen. Und die Grundidee war, zu vermitteln, was junge Menschen in Kamerun über Frieden denken und wie sie dies umsetzen können. Wir sind vor Konzertende nach Hause gefahren, denn zum einen fing es verspätet an, so daß uns um 21.30 Uhr der Magen in den Kniekehlen hing, zum anderen wurde es richtig kalt. Aber trotzdem war es ein toller Abend.
Am Samstag waren wir dann mit vielen anderen bei Vincent und Virginie eingeladen. Dort haben wir lecker gegessen und bis nach Mitternacht geredet und gebadet (ja, sie haben einen Swimminpool :) ). Sonntag hatten wir dann Gäste zum Brunch geladen. Das war sehr gemütlich und eine ganz neue Kombination, da wir diese Gäste so noch nie zusammengewürfelt hatten. Danke für einen schönen Sonntag (auch wenn das Ergebnis war, dass Manu und ich uns heftigst den Magen verdorben haben... außer uns noch EIN anderer Gast - und wohlgemerkt, wir waren 8 Erwachsene und 5 Kinder...). Es war ein wirklich schönes Wochenende.
Und heute ist schon wieder Mittwoch, das heißt nachmittags Deutschkurs, dann Sport. Donnerstag Elternabend in der Schule, Freitag, nach meinem Deutschkurs hier zu Hause, ist Umtrunk in der Schule, damit die Eltern die Möglichkeit haben, die Lehrer besser kennenzulernen (Pflicht für die Lehrer). Danach sind wir eingeladen bei einem Kollegen von Manu, dessen Frau hier "um die Ecke" eine (winzige) Bar hat. Und am Samstag sind wir dann gleich zwei Mal eingeladen, Nachmittags und Abends. Sonntag ist dann vielleicht frei... Ich sag's euch nur schon im Voraus, falls wir wieder kein Internet haben...
Wünsch euch einen schönen Abend, bis bald...
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Poesie für den Frieden |
Religion und Frieden |
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Kunst und Frieden |
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noch mehr Kunst und Frieden |
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Aussenansicht der Kirche |
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Innenansicht |
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sieht doch ein bißchen nach Rohbau aus - oder nicht? |
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noch mehr Innenansicht |
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das Abendprogramm |
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Deckenansicht |
Montag, 17. September 2012
Vor dem Abschied gemeinsam leben
Ich bin es noch mal. Ich habe noch ein paar andere Gedanken zum Thema "Abschied". Wie ja einige wissen, ist mein Vater an ALS ( http://www.ninds.nih.gov/disorders/amyotrophiclateralsclerosis/detail_ALS.htm ) erkrankt. Und mit der Krankheit taucht natürlich auch immer wieder das Thema "Abschied nehmen" auf. Ich frage mich oft, wie es sein wird, wenn es eines Tages so weit ist, dass mein Vater sich verabschiedet. Ich bin hier, er in Tübingen. Werde ich rechtzeitig da sein? Habe ich Zeit, mich zu verabschieden? In diesem Zusammenhang habe ich gestern gedacht, schau doch einfach mal auf die Homepage deines Vaters. Gesagt, getan. Und dort habe ich einen Text meines Vaters gefunden, der so typisch für ihn ist. Denn er sagt im Grunde genommen, bevor man sich verabschiedet, sollte man zusammen gelebt haben und das Beste aus seinem Leben machen. Und an diesem Gedanken will ich euch teilhaben lassen, denn ich denke, ein Abschied fällt leichter, wenn man auf viele gemeinsame Erfahrungen und Erlebnisse zurückblicken kann. Ich sage nicht, dass der Schmerz leichter zu ertragen wäre. Aber vielleicht hilft der Gedanke, dass der Mensch, von dem man sich verabschiedet hat, ein wunderbares Leben geführt hat (wunderbar nicht im Sinne von "perfekt", sondern im Sinne von "voll kleiner Wunder", "wunderbare Augenblicke" aber natürlich Höhen und Tiefen...). Genug geredet, ich überlasse meinem Vater das Wort:
Wilfried Leusing
Stauffenbergstraße 81
72074 Tübingen
Tel.: 07071 25 21 84
Zu „meiner“ ALS-Erkrankung
Diese Überschrift ist bezeichnend, denn sie macht sogleich deutlich: Diese Krankheit gehört mir! In 30 Jahren Arbeit mit alten Menschen habe ich oft den Eindruck gehabt, ihre Krankheit sei das Letzte, was sie noch für sich haben.
Nun habe ich das Glück, dass mir noch viel mehr gehört. Die von meiner Mutter ererbte Lebensfreude, ein liebevolle Frau, wunderbar unterschiedliche Töchter, ein wacher Geist und eine bereichernde Umwelt gehören ebenso zu meinem Leben, wie die ALS. Für all diesen „Besitz“ und mein Leben gilt:
Es gibt nur ein Wesen, das für mein Leben verantwortlich ist, das bin ich selbst!
Auch ich hatte Phasen, in denen ich „die anderen“ für meine Situation verantwortlich ge-macht habe. Doch durfte ich schon relativ früh lernen, dass das die Situation in der Regel nichts ändert. Auch Gott ist nicht verantwortlich für mein Leben, wie viel weniger dann noch seine selbsternannten Vertreter auf Erden. Mit zunehmendem Alter lasse ich dem Papst (ich bin katholisch!) seinen Beruf. Er ist dafür verantwortlich. Allerdings auch dafür, dass sich so viele Menschen von der Kirche abwenden. Zu einem freien, intensiven und tragenden Glau-ben bin ich erst ohne meine Kirche gekommen. Ich begegne Gott gewissermaßen auf „Augenhöhe“. Darum kann und soll er mir auch die Verantwortung für mein Leben nicht nehmen. Er ist einfach da, und das ist mehr als genug.
Aber zurück zur Verantwortung und ALS. Natürlich bin ich nicht für meine Krankheit verantwortlich, aber dafür, wie ich mit ihr umgehe. Das führt zu einem zweiten Grundsatz, der tief in mir verankert ist und meiner Lebenserfahrung entspricht:
In jeder Krise stecken Chancen.
Meine ALS hat mir (bisher) meine volle Mobilität erhalten. Ich habe „nur“ meine Sprache verloren. Damit zusammen hängen auch alle anderen Aufgaben, die meine Zunge sonst spielend erledigte. Sie organisiert den Kau- und Schluckvorgang nicht mehr. Daher wurde ich – mit Hilfe meiner Frau und ihren tollen Suppen – ein Suppengourmet. Ich kann auch noch in kleinste Würfelchen geschnittene Brote essen. Die Mahlzeiten werden so zu einem hochkonzentrierten Akt. Und ich habe sehr viel gelernt über das, was in unserem Körper normalerweise so scheinbar selbstverständlich und automatisiert abläuft. Ich staune nur noch!
Das bisher nur eine Zungenlähmung vorliegt, hat mir einerseits mein wertvollstes Kommunikationsinstrument geraubt. Die Sprache ist für einen Sozialarbeiter eben unerlässlich. Ich durfte glücklicherweise schon früher die Erfahrung machen, dass Menschen mir sagten, in meinen geschriebenen Texten hörten sie mich sprechen. So spreche ich eben vermehrt auf diese Weise!
Andererseits legt die Tatsache, dass ich mit einer Zungenlähmung beginne (und nicht, wie die meisten Betroffenen mit einer Lähmung an Armen und Beinen), den Verdacht nahe, dass ich schon eher am Ende des Krankheitsverlaufes bin: Schluckbeschwerden, Atembeschwerden … und irgendwann friedliches Einschlafen.
Aber vor dem letzten Schritt, von dem ohnehin niemand auf dieser Welt weiß, wann er ihn einholt, lebe ich noch mit großer Freude.
Woher kommt die Freude? Da ist z.B. die stärker und intensiver entdeckte und genutzte Möglichkeit, zu schreiben. Zurzeit arbeite ich an einem Buch über „Lebens-Kultur im Altenheim“. Doch ebenso wichtig ist mir eine andere Entdeckung. Da ich nicht mehr so viel rede, nehme ich mehr wahr. Es ist eine tolle Erfahrung, wie unterschiedlich die Menschen sind, wie gemeinsam jedoch ihre Sehnsucht nach Nähe und Miteinander ist. Da ist der Verkäufer im Baumarkt, der zunächst verzweifelt, als er meinen gestammelten Wunsch nicht versteht. Als ich ihm Zeichen mache, alles aufzuschreiben, lächelt er und bringt mir einen Stift und Papier. Dann liest er meine Botschaft und ist sichtlich glücklich, dass er mir nun helfen kann. Und so geht es mir ständig. Menschen am Telefon nehmen sich Zeit, mich zu verstehen. Andere fragen freundlich nach. Ich kann dazu beitragen, die Welt ein wenig zu entschleunigen. Und die Menschen machen mit!
Eine 90-jährige Nachbarin bringt mir immer wieder Apfelmus, dass sie bewusst in einer Konsistenz gekocht hat, dass ich es essen kann. Man kann sagen, ich komme den Menschen näher als je zuvor. Ich habe meine Sprache verloren – aber viel dafür gewonnen!
Das Leben ist begrenzt, aber ich kann unbegrenzt leben!
Das klingt wie ein Widerspruch. Ich werde sterben, aber ich weiß nicht, ob an meiner ALS oder einem Autounfall oder auf andere Weise. Aber vorher lebe ich, jeden Tag. Mein Leben ist unbegrenzt, solange ich meine Möglichkeiten nutzen kann. Die sind eingeschränkt, aber das sind sie schon mein ganzes Leben lang. Ich konnte nicht alles, was ich wollte. Aber was ich konnte, konnte ich unbegrenzt tun. Das ist schon eine Erfahrung aus früher Kindheit. Meine Eltern haben meine Interessen immer unterstützt.
So kann ich mit meinen Möglichkeiten unbegrenzt leben. Denn das Leben ist in mir, nicht in meiner Zunge! Die Möglichkeiten wären natürlich erheblich eingeschränkt, wenn ich im Rollstuhl säße. Aber auch dann würde ich nach neuen Möglichkeiten suchen, und wenn es die ist, anderen Menschen zu begegnen durch z.B. durch ein Augenzwinkern. Vielleicht habe ich irgendwann mehr Schmerzen. Doch auch in diesem Fall gilt für mich:
Jammern macht keine Aufgabe leichter!
Ich bin schon manchmal wütend, wenn Speichel unbemerkt aus meinem Mund auf einen gerade geschriebenen Brief tropft. Aber die Wut hat Grenzen. Wenn sie einmal draußen ist, verfliegt sie. Da ich meine Stärke eher in der Gelassenheit habe, hilft mir diese, den Brief nach der Wut ggfs. noch einmal zu schreiben.
Ich hänge am Leben, an meiner Frau, an meinen Kindern und den vielen Menschen, die mir nahe sind. Und ich hänge an meiner Pfeife. Irgendwann wird der Faden reißen, aber ich werde ihn nicht vorher zerschneiden. Und bei der Pfeife fällt mir wieder das Beispiel vom Wasserglas ein, dass sowohl halb voll, als auch halb leer ist. Die Kraft reicht nicht mehr, eine ganze Pfeifenfüllung zu rauchen. Daher stopfe ich sie nur halb voll. Und das ist ebenfalls ein wunderbarer Genuss. Dabei steht in den regelmäßigen Berichten meiner Kontrolluntersuchung immer, das Pfeife rauchen als Risikofaktor gilt. Dieses Risiko gehe ich ein, denn ich will leben!
Natürlich kann ich mir immer wieder sagen, dass das Leben ohne ALS leichter wäre. Aber was ändert das? Ich lebe und entdecke jeden Tag neu, und das macht es leichter!
Mit Dank an alle Menschen, die mir spontan oder dauerhaft ihre Zuwendung und Nähe schenken!
Wilfried Leusing
Ich habe vor kurzem über viele Dinge, die mein Vater in seinem Text schreibt, mit einer Freundin diskutiert. Vor allem, wie würde ich reagieren, wenn ich eine Diagnose wie ALS bekäme? Vor ein paar Tagen habe ich dann in der "Zeit" folgenden Artikel gelesen: http://www.zeit.de/2012/33/Sterbehilfe und der hat mich sehr traurig gestimmt. Natürlich kann ich niemandem das Recht nehmen "seinen Abschied selbst zu wählen". Aber was ist mit denen, die zurück bleiben? Zumindest dann, wenn es ein Abschied für immer ist?
Verzeiht, wenn dieser Artikel etwas philosophisch und ernst ist. Aber für mich ist es einfach ein wichtiges Thema und im Grunde genommen geht es ja "nur" um Abschied nehmen - auch wenn es manchmal ein Abschied für immer (oder je nachdem, was man glaubt) für sehr lange sein kann... Aber was ich eigentlich mit diesem Artikel sagen wollte: egal welche Form von Abschied ansteht, bevor es zum Abschied kommt, ist es wichtig, gemeinsam zu Leben und an jedem Tag ein Qunetchen Glück, Freude, Zufriedenheit zu finden. Denn daran werden wir, die Abschied nehmen, uns jederzeit erinnern können :) Und vielleicht kann das den Schmerz ein wenig erträglicher machen und ein kleines Lächeln hervorzaubern in der möglicherweise überwiegendenen Traurigkeit... :)
Trotz des tiefgründigen Themas wünsche ich euch nun einen schönen Tag. Genießt das Leben und die vielen glücklichen Momente, die es uns beschert. Bis bald :)
Wilfried Leusing
Stauffenbergstraße 81
72074 Tübingen
Tel.: 07071 25 21 84
Zu „meiner“ ALS-Erkrankung
Diese Überschrift ist bezeichnend, denn sie macht sogleich deutlich: Diese Krankheit gehört mir! In 30 Jahren Arbeit mit alten Menschen habe ich oft den Eindruck gehabt, ihre Krankheit sei das Letzte, was sie noch für sich haben.
Nun habe ich das Glück, dass mir noch viel mehr gehört. Die von meiner Mutter ererbte Lebensfreude, ein liebevolle Frau, wunderbar unterschiedliche Töchter, ein wacher Geist und eine bereichernde Umwelt gehören ebenso zu meinem Leben, wie die ALS. Für all diesen „Besitz“ und mein Leben gilt:
Es gibt nur ein Wesen, das für mein Leben verantwortlich ist, das bin ich selbst!
Auch ich hatte Phasen, in denen ich „die anderen“ für meine Situation verantwortlich ge-macht habe. Doch durfte ich schon relativ früh lernen, dass das die Situation in der Regel nichts ändert. Auch Gott ist nicht verantwortlich für mein Leben, wie viel weniger dann noch seine selbsternannten Vertreter auf Erden. Mit zunehmendem Alter lasse ich dem Papst (ich bin katholisch!) seinen Beruf. Er ist dafür verantwortlich. Allerdings auch dafür, dass sich so viele Menschen von der Kirche abwenden. Zu einem freien, intensiven und tragenden Glau-ben bin ich erst ohne meine Kirche gekommen. Ich begegne Gott gewissermaßen auf „Augenhöhe“. Darum kann und soll er mir auch die Verantwortung für mein Leben nicht nehmen. Er ist einfach da, und das ist mehr als genug.
Aber zurück zur Verantwortung und ALS. Natürlich bin ich nicht für meine Krankheit verantwortlich, aber dafür, wie ich mit ihr umgehe. Das führt zu einem zweiten Grundsatz, der tief in mir verankert ist und meiner Lebenserfahrung entspricht:
In jeder Krise stecken Chancen.
Meine ALS hat mir (bisher) meine volle Mobilität erhalten. Ich habe „nur“ meine Sprache verloren. Damit zusammen hängen auch alle anderen Aufgaben, die meine Zunge sonst spielend erledigte. Sie organisiert den Kau- und Schluckvorgang nicht mehr. Daher wurde ich – mit Hilfe meiner Frau und ihren tollen Suppen – ein Suppengourmet. Ich kann auch noch in kleinste Würfelchen geschnittene Brote essen. Die Mahlzeiten werden so zu einem hochkonzentrierten Akt. Und ich habe sehr viel gelernt über das, was in unserem Körper normalerweise so scheinbar selbstverständlich und automatisiert abläuft. Ich staune nur noch!
Das bisher nur eine Zungenlähmung vorliegt, hat mir einerseits mein wertvollstes Kommunikationsinstrument geraubt. Die Sprache ist für einen Sozialarbeiter eben unerlässlich. Ich durfte glücklicherweise schon früher die Erfahrung machen, dass Menschen mir sagten, in meinen geschriebenen Texten hörten sie mich sprechen. So spreche ich eben vermehrt auf diese Weise!
Andererseits legt die Tatsache, dass ich mit einer Zungenlähmung beginne (und nicht, wie die meisten Betroffenen mit einer Lähmung an Armen und Beinen), den Verdacht nahe, dass ich schon eher am Ende des Krankheitsverlaufes bin: Schluckbeschwerden, Atembeschwerden … und irgendwann friedliches Einschlafen.
Aber vor dem letzten Schritt, von dem ohnehin niemand auf dieser Welt weiß, wann er ihn einholt, lebe ich noch mit großer Freude.
Woher kommt die Freude? Da ist z.B. die stärker und intensiver entdeckte und genutzte Möglichkeit, zu schreiben. Zurzeit arbeite ich an einem Buch über „Lebens-Kultur im Altenheim“. Doch ebenso wichtig ist mir eine andere Entdeckung. Da ich nicht mehr so viel rede, nehme ich mehr wahr. Es ist eine tolle Erfahrung, wie unterschiedlich die Menschen sind, wie gemeinsam jedoch ihre Sehnsucht nach Nähe und Miteinander ist. Da ist der Verkäufer im Baumarkt, der zunächst verzweifelt, als er meinen gestammelten Wunsch nicht versteht. Als ich ihm Zeichen mache, alles aufzuschreiben, lächelt er und bringt mir einen Stift und Papier. Dann liest er meine Botschaft und ist sichtlich glücklich, dass er mir nun helfen kann. Und so geht es mir ständig. Menschen am Telefon nehmen sich Zeit, mich zu verstehen. Andere fragen freundlich nach. Ich kann dazu beitragen, die Welt ein wenig zu entschleunigen. Und die Menschen machen mit!
Eine 90-jährige Nachbarin bringt mir immer wieder Apfelmus, dass sie bewusst in einer Konsistenz gekocht hat, dass ich es essen kann. Man kann sagen, ich komme den Menschen näher als je zuvor. Ich habe meine Sprache verloren – aber viel dafür gewonnen!
Das Leben ist begrenzt, aber ich kann unbegrenzt leben!
Das klingt wie ein Widerspruch. Ich werde sterben, aber ich weiß nicht, ob an meiner ALS oder einem Autounfall oder auf andere Weise. Aber vorher lebe ich, jeden Tag. Mein Leben ist unbegrenzt, solange ich meine Möglichkeiten nutzen kann. Die sind eingeschränkt, aber das sind sie schon mein ganzes Leben lang. Ich konnte nicht alles, was ich wollte. Aber was ich konnte, konnte ich unbegrenzt tun. Das ist schon eine Erfahrung aus früher Kindheit. Meine Eltern haben meine Interessen immer unterstützt.
So kann ich mit meinen Möglichkeiten unbegrenzt leben. Denn das Leben ist in mir, nicht in meiner Zunge! Die Möglichkeiten wären natürlich erheblich eingeschränkt, wenn ich im Rollstuhl säße. Aber auch dann würde ich nach neuen Möglichkeiten suchen, und wenn es die ist, anderen Menschen zu begegnen durch z.B. durch ein Augenzwinkern. Vielleicht habe ich irgendwann mehr Schmerzen. Doch auch in diesem Fall gilt für mich:
Jammern macht keine Aufgabe leichter!
Ich bin schon manchmal wütend, wenn Speichel unbemerkt aus meinem Mund auf einen gerade geschriebenen Brief tropft. Aber die Wut hat Grenzen. Wenn sie einmal draußen ist, verfliegt sie. Da ich meine Stärke eher in der Gelassenheit habe, hilft mir diese, den Brief nach der Wut ggfs. noch einmal zu schreiben.
Ich hänge am Leben, an meiner Frau, an meinen Kindern und den vielen Menschen, die mir nahe sind. Und ich hänge an meiner Pfeife. Irgendwann wird der Faden reißen, aber ich werde ihn nicht vorher zerschneiden. Und bei der Pfeife fällt mir wieder das Beispiel vom Wasserglas ein, dass sowohl halb voll, als auch halb leer ist. Die Kraft reicht nicht mehr, eine ganze Pfeifenfüllung zu rauchen. Daher stopfe ich sie nur halb voll. Und das ist ebenfalls ein wunderbarer Genuss. Dabei steht in den regelmäßigen Berichten meiner Kontrolluntersuchung immer, das Pfeife rauchen als Risikofaktor gilt. Dieses Risiko gehe ich ein, denn ich will leben!
Natürlich kann ich mir immer wieder sagen, dass das Leben ohne ALS leichter wäre. Aber was ändert das? Ich lebe und entdecke jeden Tag neu, und das macht es leichter!
Mit Dank an alle Menschen, die mir spontan oder dauerhaft ihre Zuwendung und Nähe schenken!
Wilfried Leusing
Ich habe vor kurzem über viele Dinge, die mein Vater in seinem Text schreibt, mit einer Freundin diskutiert. Vor allem, wie würde ich reagieren, wenn ich eine Diagnose wie ALS bekäme? Vor ein paar Tagen habe ich dann in der "Zeit" folgenden Artikel gelesen: http://www.zeit.de/2012/33/Sterbehilfe und der hat mich sehr traurig gestimmt. Natürlich kann ich niemandem das Recht nehmen "seinen Abschied selbst zu wählen". Aber was ist mit denen, die zurück bleiben? Zumindest dann, wenn es ein Abschied für immer ist?
Verzeiht, wenn dieser Artikel etwas philosophisch und ernst ist. Aber für mich ist es einfach ein wichtiges Thema und im Grunde genommen geht es ja "nur" um Abschied nehmen - auch wenn es manchmal ein Abschied für immer (oder je nachdem, was man glaubt) für sehr lange sein kann... Aber was ich eigentlich mit diesem Artikel sagen wollte: egal welche Form von Abschied ansteht, bevor es zum Abschied kommt, ist es wichtig, gemeinsam zu Leben und an jedem Tag ein Qunetchen Glück, Freude, Zufriedenheit zu finden. Denn daran werden wir, die Abschied nehmen, uns jederzeit erinnern können :) Und vielleicht kann das den Schmerz ein wenig erträglicher machen und ein kleines Lächeln hervorzaubern in der möglicherweise überwiegendenen Traurigkeit... :)
Trotz des tiefgründigen Themas wünsche ich euch nun einen schönen Tag. Genießt das Leben und die vielen glücklichen Momente, die es uns beschert. Bis bald :)
Sonntag, 16. September 2012
Abschiede
Guten Morgen. Es ist noch früh, 6.30 Uhr. Und unser Nachbar beschallt uns bereits mit lauter Musik. Aber gut, wir sind in Afrika...
Seit gestern sind wir wieder zu zweit in unserem Häsule. Sandra und Alex haben eine Wohnung nicht weit von hier gefunden. Und gestern war Einzug. Ich hoffe sehr, dass ihr beiden euch schnell einlebt und euch wohl fühlt.
Gestern war dann auch Abschiedsfest von Sonja, Maurice und ihrer Tochter Kira. Sie gehen in zwei Wochen zurück nach Deutschland, da Sonjas Vertrag bei der GIZ ausläuft. Es war ein gemütliches fest. Maurice, er ist Kameruner, hat mit seiner Familie ein tolles kamerunisches Buffet gezaubert. Jeder, der eingeladen war, hat noch eine Kleinigkeit zu Essen mitgebracht. Es gab gute Musik und viele nette Gespräche. Aber es ist eben das Jahr des Abschieds. Auch wenn wir uns nicht oft gesehen haben, werden sie mir fehlen. Ich wünsche ihnen für Deutschland alles erdenklich Gute. Und Sonja einen guten Arbeitsstart :)
Die nächsten werden dann Dario und Sandy im Oktober sein. Ihr erinnert euch vielleicht, Sandy war meine Kollegin in der amerikanischen Schule. Sie werden nach Malawi gehen, da Dario dort einen Job gefunden hat. Und danach wird es nach und nach noch einige andere Abschiede geben. Ja, ich weiß, das gehört zu einem Leben wie dem unseren dazu. Und trotzdem macht es mich immer wieder traurig, weil eben auch besondere Menschen
darunter sind.
Aber auch für uns kann es das letzte Jahr hier sein. Manu's erster Vertrag ist im kommenden Sommer zu Ende. Und wir müssen in diesem Jahr schauen, was es für Möglichkeiten gibt, ein anderes Land oder noch ein Jahr hier. Beides ist möglich, denn ich habe einen Vertrag bis Sommer 2014. Und die Arbeit macht mir wirklich Spaß. Auch wenn es gerad noch ziemlich anstrengend ist, da Unterrichtsplanung und -vorbereitung mich einfach noch viel Zeit kosten. Aber irgendwann wird da vielleicht ein bißchen Routine einkehren.
Letzte Woche hatte ich dann ein Gespräch im Goethe-Institut, ein weiterer Abschied für mich. Denn ich werde den Kinderkurs dieses Jahr nicht machen. Es gibt einfach keine andere Möglichkeit, als diesen Samstags zu machen. Und ich habe im letzten Jahr gemerkt, dass es mich einfach viel Energie kostet, von Montags bis Samstags zu arbeiten und nur den Sonntag frei zu haben. Also habe ich mich dieses Jahr schweren Herzens entschieden, den Kinderkurs nicht weiter zu machen. Ich hoffe, das schnell ein Ersatz für mich gefunden wird.
Wasser ist übrigens zurück gekehrt. Und die Regenzeit hat begonnen, es regnet fast jeden Tag. Die TEmperaturen sind angenehm, wenn die Sonne zwischendurch raus kommt, wird es ganz schön heiß...
So viel Neues von meiner Seite. Lasst es euch gut gehen, bis bald...
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Alex und Sandra beim Auszug... |
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Das Umzugsauto ist voll ;) |
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Abschied bei Sonja und Maurice |
Die nächsten werden dann Dario und Sandy im Oktober sein. Ihr erinnert euch vielleicht, Sandy war meine Kollegin in der amerikanischen Schule. Sie werden nach Malawi gehen, da Dario dort einen Job gefunden hat. Und danach wird es nach und nach noch einige andere Abschiede geben. Ja, ich weiß, das gehört zu einem Leben wie dem unseren dazu. Und trotzdem macht es mich immer wieder traurig, weil eben auch besondere Menschen
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Strahlender Sonnenschein :) |
Aber auch für uns kann es das letzte Jahr hier sein. Manu's erster Vertrag ist im kommenden Sommer zu Ende. Und wir müssen in diesem Jahr schauen, was es für Möglichkeiten gibt, ein anderes Land oder noch ein Jahr hier. Beides ist möglich, denn ich habe einen Vertrag bis Sommer 2014. Und die Arbeit macht mir wirklich Spaß. Auch wenn es gerad noch ziemlich anstrengend ist, da Unterrichtsplanung und -vorbereitung mich einfach noch viel Zeit kosten. Aber irgendwann wird da vielleicht ein bißchen Routine einkehren.
Letzte Woche hatte ich dann ein Gespräch im Goethe-Institut, ein weiterer Abschied für mich. Denn ich werde den Kinderkurs dieses Jahr nicht machen. Es gibt einfach keine andere Möglichkeit, als diesen Samstags zu machen. Und ich habe im letzten Jahr gemerkt, dass es mich einfach viel Energie kostet, von Montags bis Samstags zu arbeiten und nur den Sonntag frei zu haben. Also habe ich mich dieses Jahr schweren Herzens entschieden, den Kinderkurs nicht weiter zu machen. Ich hoffe, das schnell ein Ersatz für mich gefunden wird.
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Sonja und Maurice... links seht ihr Magda, die zukünftige Hebamme von Buea :) |
Wasser ist übrigens zurück gekehrt. Und die Regenzeit hat begonnen, es regnet fast jeden Tag. Die TEmperaturen sind angenehm, wenn die Sonne zwischendurch raus kommt, wird es ganz schön heiß...
So viel Neues von meiner Seite. Lasst es euch gut gehen, bis bald...
Mittwoch, 5. September 2012
Schulstart
Hallo zusammen,
ich merke gerade, dass sich zur Zeit das Leben in Kamerun ganz schön anstrengend anfühlt. Seitdem wir wieder da sind, hatten wir Sonntag bis Montagabend Wasser. Davor nicht und danach nicht. Und es regnet auch noch nicht viel, so dass man Wasser in Becken sammeln könnte. Duschen fällt ziemlich mager aus, sogar die Toilette spülen wird ein Luxus. Und das macht sich nicht nur zu Hause bemerkbar, wo wir ja zur Zeit zu viert sind. Nein, auch in der Schule gibt's kein Wasser...
Montag hat die Schule für mich begonnen, gestern für die Schüler. Wir haben direkt ohne Direktor begonnen, warum auch immer, nichts Genaues weiß man nicht. Aber die Kollegen sind alle sehr nett. Leider unterrichte ich nicht, wie es zuerst geplant war, DNL (also Fächer auf Englisch) bei den Kleinen (CP = 6 Jahre, CE1 = 7 Jahre). Da hatte ich mich gedanklich den ganzen Sommer drauf eingestellt und vorbereitet. Nun ja, wir wissen ja alle, wer in Afrika lebt, lernt flexibel zu sein. Aber es gibt einfach Zeiten, wo das nicht soooo einfach ist. Immerhin bin ich ja schon sehr flexibel mit dem Wasser...
Jetzt habe ich die drei oberen Klassen (CE2 = 7-9 Jahre, CM1 = 8-10 Jahre, CM2 = 9-11 Jahre). Jede Klasse unterrichte ich 3 Stunden die Woche in Englisch. Gestern habe ich meine Schüler zum ersten Mal kennengelernt. Einige kenne ich aus meinem Deutschunterricht im Goethe Institut, andere von der amerikanischen Schule. Aber es gibt sehr viele neue Gesichter. Und gleich fallen mir dann die Schüler ins Auge, die "besonders" sind. Nicht unangenehm, aber eben so, dass sie auffallen. Trotzdem habe ich erst einmal ein gutes Gefühl, denn es sind bunt gemischte Klassen. Aber sie sind auch in ihren Englischniveaus sehr gemischt. Somit heißt es für mich jetzt 3 verschiedene Klassen für jeweils 3 Stunden pro Woche vorzubereiten und innerhalb dieser Klassen auch noch auf verschiedene Sprachniveaus zu achten. Aber was wäre das Leben langweilig, wenn wir keine Herausforderungen hätten? :)
Ausserdem habe ich auch immer zwischendurch die Möglichkeit, die Kleinen zu besuchen. In meinem Gebäude gibt es nämlich - neben all den Großen - auch noch die TPS (Ganz Kleine Sektion), das sind die 2jährigen :) Und da mach ich dann meine Pause...
So, ich muss jetzt noch ein bißchen in meine Bücher schauen, bevor ich heute zum ersten Mal alle meine Klassen unterrichte. Lasst es euch gut gehen, ich mach es auch.
Eins noch: ich habe eine ziemlich freundlichen Stundenplan. Morgens fange ich um 7h50 oder 8h50 an, Montags um 11h15... Und Feierabend ist Montags, Mittwochs und Donnerstags um 12h00, Dienstags um 11h05 und Freitags um 10h05... Damit lässt sich ganz gut leben :) Nachteil ist nur, dass Manu drei Nachmittage jeweils bis 18 Uhr arbeiten muss... Montags, Dienstags und Donnerstags. Aber Freitags hat er, wie ich, schon früh frei, ich glaube um 8h30 :)
Jetzt aber bis bald, Fotos gibt's gerad leider keine...
ich merke gerade, dass sich zur Zeit das Leben in Kamerun ganz schön anstrengend anfühlt. Seitdem wir wieder da sind, hatten wir Sonntag bis Montagabend Wasser. Davor nicht und danach nicht. Und es regnet auch noch nicht viel, so dass man Wasser in Becken sammeln könnte. Duschen fällt ziemlich mager aus, sogar die Toilette spülen wird ein Luxus. Und das macht sich nicht nur zu Hause bemerkbar, wo wir ja zur Zeit zu viert sind. Nein, auch in der Schule gibt's kein Wasser...
Montag hat die Schule für mich begonnen, gestern für die Schüler. Wir haben direkt ohne Direktor begonnen, warum auch immer, nichts Genaues weiß man nicht. Aber die Kollegen sind alle sehr nett. Leider unterrichte ich nicht, wie es zuerst geplant war, DNL (also Fächer auf Englisch) bei den Kleinen (CP = 6 Jahre, CE1 = 7 Jahre). Da hatte ich mich gedanklich den ganzen Sommer drauf eingestellt und vorbereitet. Nun ja, wir wissen ja alle, wer in Afrika lebt, lernt flexibel zu sein. Aber es gibt einfach Zeiten, wo das nicht soooo einfach ist. Immerhin bin ich ja schon sehr flexibel mit dem Wasser...
Jetzt habe ich die drei oberen Klassen (CE2 = 7-9 Jahre, CM1 = 8-10 Jahre, CM2 = 9-11 Jahre). Jede Klasse unterrichte ich 3 Stunden die Woche in Englisch. Gestern habe ich meine Schüler zum ersten Mal kennengelernt. Einige kenne ich aus meinem Deutschunterricht im Goethe Institut, andere von der amerikanischen Schule. Aber es gibt sehr viele neue Gesichter. Und gleich fallen mir dann die Schüler ins Auge, die "besonders" sind. Nicht unangenehm, aber eben so, dass sie auffallen. Trotzdem habe ich erst einmal ein gutes Gefühl, denn es sind bunt gemischte Klassen. Aber sie sind auch in ihren Englischniveaus sehr gemischt. Somit heißt es für mich jetzt 3 verschiedene Klassen für jeweils 3 Stunden pro Woche vorzubereiten und innerhalb dieser Klassen auch noch auf verschiedene Sprachniveaus zu achten. Aber was wäre das Leben langweilig, wenn wir keine Herausforderungen hätten? :)
Ausserdem habe ich auch immer zwischendurch die Möglichkeit, die Kleinen zu besuchen. In meinem Gebäude gibt es nämlich - neben all den Großen - auch noch die TPS (Ganz Kleine Sektion), das sind die 2jährigen :) Und da mach ich dann meine Pause...
So, ich muss jetzt noch ein bißchen in meine Bücher schauen, bevor ich heute zum ersten Mal alle meine Klassen unterrichte. Lasst es euch gut gehen, ich mach es auch.
Eins noch: ich habe eine ziemlich freundlichen Stundenplan. Morgens fange ich um 7h50 oder 8h50 an, Montags um 11h15... Und Feierabend ist Montags, Mittwochs und Donnerstags um 12h00, Dienstags um 11h05 und Freitags um 10h05... Damit lässt sich ganz gut leben :) Nachteil ist nur, dass Manu drei Nachmittage jeweils bis 18 Uhr arbeiten muss... Montags, Dienstags und Donnerstags. Aber Freitags hat er, wie ich, schon früh frei, ich glaube um 8h30 :)
Jetzt aber bis bald, Fotos gibt's gerad leider keine...
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