Montag, 6. Mai 2013

Seoulbesuch im April/Mai Teil 1

ISTANBUL








Ich werde nur einen Artikel über meinen Besuch in Seoul schreiben, da ich ja im August dort hin ziehe. Und dann gibt's alles wichtige in einem neuen Blog.
Am Miitwoch, den 24. April bin ich nachts um 23.50 Uhr hier in Yaoundé abgeflogen.
Fluggesellschaft war Turkish Airlines, die ich nur empfehlen kann. Sehr pünktlich, guter Service, gutes Essen. Am Donnerstag um 10.50 Uhr (Uhrzeit in Yaoundé 8.50 Uhr) kam ich dann in Istanbul an. Dort hatte ich Aufenthalt bis nachts um 00.45 Uhr (Istanbul-Zeit). Ich habe mich mit Zeynep, die ich letzten Sommer auf der Hochzeit von Marjo und Christophe kennengelernt habe, in Taksim getroffen. Dort haben wir erst einen Stadtbummel gemacht, zu Mittag gegessen, sind dann weitergebummelt, haben Kaffee getrunken. Um fünf haben wir dann ihren Sohn von der Schule abgeholt und sind zu ihnen nach Hause gegangen. Da konnte ich dann eine erfrischende Dusche nehmen. Abends ging es zu einer Ausstellungseröffnung "Bearing Witness to the lost history of an armenian family - Through the lens of the Dildilian brothers (1872 -1923)". Sehr interessant, mit dem Sohn eines der Zeitzeugen. Danach haben wir noch in einem kleinen Restaurant türkische Spezialitäten gegessen und ich habe meinen Bus zum Flughafen verpasst. Das hat mich ein bißchen gestresst, trotzdem bin ich pünktlich gekommen und konnte um 00.00 Uhr in den Flieger Richtung Seoul steigen.
In Seoul kam ich dann am Freitag um 17.00 Uhr an (9.00 Uhr in Yaoundé). Elli, die jetzige Leitung des deutschen Kindergartens wartete schon auf mich. Wir haben erst einmal in Ruhe einen Kaffee getrunken. Dann ging es mit dem Bus Richtung Hyatt Hotel. Von dort zu Fuß zu Ellis Wohnung in Hannam-dong. Dort werden wir, wenn wir Glück haben, auch ab August eine Wohnung haben. Wir sind dann noch was essen gegangen und dann ging es ab ins Bett. Aber an Schlaf war nicht zu denken... Es war in Yaoundé noch keine Schlafenszeit... Das Programm der Woche war sehr reichhaltig mit viiiiiiieeeeelen Informationen (noch einmal einen riesen Dank an Elli!!!!). Ich schreib es euch hier nur in Stichpunkten auf:
Samstag:
- Brunch in einem Hotel, suuuuuuuper Auswahl
- Flohmarkt in der deutschen Schule, erster Kontakt zu Kollegen und Eltern
- Tippi Wald mit Aussicht
- Namsan Park mit Seoul Tower
Brunch Vorspeise
eine Dessert-Möglichkeit
oder verschiedene Obstsorten und Kuchen aus grünem Tee
Eis aus grünem Tee
öffentliches Fitness Center - kostenlos versteht sich ;)


Han River

Kirschblütenzeit :)



überall in der Öffentlichkeit herrscht Rauchverbot

Seoul Tower im Namsan Park
Schlösser-Zaun beim Seoul Tower

Seoul Tower by night
Sonntag:
- Besuch eines Tempels (Bongwonsa)
- Kaffee trinken
- Insandong - Mandu essen

Mandu essen :)

Kimchi-Pfannkuchen (Kimchi ist fermentiertes Gemüse, in der Regel Kohl)
Mandu, gefüllte Teigtaschen



der Seoul Tower in der Ferne

geschmückt für Buddhas Birthday


ein Teil der Tempelanlage
jeder kann bei dem Gebet im Tempel teilnehmen, es stehen hunderte von goldenen Buddhas drin
Drachenbrunnen beim Tempel, konnte leider nicht lesen, was die Inschrift sagt
die kleine Bahn unten auf dem Bildschirm zeigt an, wann die nächste U-Bahn kommt :) Sie bewegt sich ;)
U-Bahn-Station, wegen hoher Selbstmordrate ist alles verriegelt
unsere "Hausstation" in Englisch und Koreanisch
findet man in jedem Taxi, um sich notfalls zu beschweren

Samstag, 4. Mai 2013

Zurück in Yaoundé

Hallo ihr Lieben,
ich bin zurück von meiner Reise und seeehr müde. Es war unglaublich, es war toll aber es war auch sehr viel. Ich bin warm empfangen worden von Elli, der jetzigen Kindergartenleitung. Wir haben viel unternommen (wandern, Fahrrad fahren, Umgebung kennenlernen) und ich habe einen sehr intensiven Einblick in die Kiga-Arbeit bekommen können. Ich hatte mein erstes Briefing zusammen mit den Lehrern, eine erste Teamsitzung, einen ersten Elternabend (Vorschule, Schule), Termine mit Schulleitung, Grundschulleitung und Vorstand, ich habe in den Gruppen hospitiert, Vorstellungsgespräche begleitet und einen Waldtag miterlebt. Es war einfach große Klasse. Und ich habe lange nicht mehr so ein intensives Gefühl von Freiheit gehabt. DANKE ELLI! Für alles!!!

Aber in der Zwischenzeit gab es auch eine traurige Nachricht, wenn auch nicht unvorbereitet: meine Großmutter ist gestorben. Die Beerdigung war letzten Donnerstag. Es kommt mir so unendlich weit weg vor. Ich hatte noch keine Zeit traurig zu sein. Und auch jetzt ist mein Kopf blockiert, da die Reise 30 Stunden gedauert hat und ich einfach erschöpft bin. Deswegen nehmt es mir bitte nicht übel, daß ich nicht direkt die Blogartikel schreiben kann. Es gibt einige andere Dinge, die zuerst getan werden müssen.

Aber ihr wisst wenigstens, daß ich wieder da bin. Und es war wirklich toll, wäre am liebsten direkt dortgeblieben. Fotos und Artikel folgen bald, versprochen, muss nur erst wieder ein bißchen ankommen.

Genießt euer Wochenende, ich mache es auch,
liebe Grüße aus der fernen Wärme.

Mittwoch, 24. April 2013

Nimm mich mit Kapitän auf die Reise...

...nimm mich mit in die weite, weite Welt. (Hans Albers)
Dieses Lied erinnert mich an meine Kindheit und an meine Zeiten mit meinen Großeltern. Meine beiden Großväter leben bereits nicht mehr. Meine beiden Großmütter sind noch bei uns. Aber meine eine Großmutter (oder man kann auch Oma sagen aber mir gefällt das Wort "Großmutter" besser) hat sich auf die Reise gemacht. Gestern bekam ich die Nachricht von meinen Eltern. Meine Mutter hat mir geschrieben, sie hat sich auf den Weg gemacht, sie wollte schon so lange immer nach Hause.

Unser Leben besteht aus Reisen, reisen im wörtlichen oder auch im übertragenen, metaphorischen Sinne. Und jedes Mal kommen wir irgendwo an. Meine Großmutter kommt "zu Hause" an, wo auch immer das für sie sein mag und was auch immer für uns nach dem Tod kommt. Vielleicht ein anderes Land, Nangijala oder Nangilima, wie bei Astrid Lindgrens "Brüder Löwenherz"? Vielleicht ein Platz im Himmel? Vielleicht einfach nur ein Ort außerhalb unseres Bewusstseins. Sicher bin ich, sie wird ihre Lieben wiedertreffen. Die, die schon "hinüber" gegangen sind.

Auch ich werde mich heute Abend auf eine Reise begeben. Und vielleicht bin ich da oben im Flieger ganz nah bei dir, Oma Elsenfeld :) Vielleicht spürst du dann auf deiner Reise, daß ich ganz fest an dich denke und daß ich zwar in Kamerun und auf dem Weg nach Seoul bin und trotzdem nicht so weit weg...

Meine Reise startet heute Abend um 23.55 Uhr (Ortszeit Yaoundé). Morgen um 10.50 Uhr komme ich in Istanbul an (d.h. Ortszeit Istanbul, dann ist es hier 8.50 Uhr und bei euch in Deutschland 9.50 Uhr). In Istanbul werde ich voraussichtlich Zeynep und ihre Familie besuchen. Denn mein Flug geht erst um 00.45 Uhr weiter (22.45 Uhr hier, 23.45 Uhr bei euch). Am Freitag lande ich dann um 16.55 Uhr in Seoul. Ja, ihr habt Recht, auch das ist Ortszeit. Soll heißen, hier in Yaoundé ist das 8.55 Uhr, bei euch in Deutschland 9.55 Uhr und in Istanbul 10.55 Uhr :D
(Falls ihr euch das mit den Zeitzonen auch nicht so merken könnt, könnt ihr jederzeit auf den Link hier klicken: http://www.zeitzonen.de/korea_republik_suedkorea.html und bei Bedarf einfach oben links das Land eingeben, aus dem die Zeit angegeben werden soll :) )
ich weiß, mich verwirrt dieser ganze Zeitzonenkram auch. Es geht auch eigentlich nur darum, euch daran zu erinnern, daß es bei mir nicht so früh ist, wie bei euch, wenn ich in Seoul bin.
Ich freu mich sehr auf Seoul. Auch wenn Fliegen so gar nicht mein Ding ist. Aber diese ganze Zeitdifferenz relativiert ja schon wieder alles. Soll heißen von hier nach Istanbul sind es "nur" knapp 9 Stunden Flug und von Istanbul nach Seoul 11 Stunden... (oder????*grübel).
Wie auch immer. Eine Woche Seoul steht an. Ich komme am 03. Mai abends zurück nach Yaoundé. Dann geht die Arbeit am 6. Mai wieder los. Am 5. Juli verlassen wir dann Yaoundé (vorher muss natürlich noch alles verkauft und geregelt werden), wir werden 6 Wochen in Europa verbringen, mit Arztbesuchen, Taufe, Einkauf und zahlreichen Besuchen. Und dann geht es am 13. August nach Seoul. Am 21. August habe ich die erste Gesamtlehrerkonferenz und am 25. August geht Manu's Fußballsaison los :D Spannend.
Wenn ich die Möglichkeit habe, halte ich euch zwischendurch auf dem Laufenden. Aber wahrscheinlich erst einmal ohne Fotos. Die kommen aber auf jeden Fall.

Lasst es euch gut gehen :) Bis bald (falls ich nicht vom Himmel gefallen bin, keine Ahnung, warum das meine größte Angst ist)... Und Großmütterchen (oder auch Oma Elsenfeld): ich bin dir ganz nah!

Freitag, 19. April 2013

!!! Frei !!!!

Welch eine Nachricht, um einen Freitag zu beginnen: Die Familie Moulin-Fournier ist frei!!! Heute morgen kamen unsere Schüler auf den Schulhof und die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer, Clarence und Mael sind frei.
Und dann kamen die Bestätigungen, eine Zeitung nach der anderen. Der kamerunische Präsident, der französische Präsident, die Botschaft. Es ist endlich wahr geworden, nach so langem Hoffen und Bangen. Wir haben gelacht und gleichzeitig geweint. Welch Emotionen.
Herzlich Willkommen zurück in der Freiheit, liebe Familie Moulin-Fournier! Mögen eure seelischen Wunden und eure Ängste, all eure Erfahrungen, die ihr in dieser schweren Zeit machen musstet, bald verblassen.
Leider nur auf französisch aber trotzdem die offiziellen Bestätigungen:
http://www.rfi.fr/afrique/5min/20130419-cameroun-nigeria-liberation-famille-francaise-otages-moulin-fournier-boko-haram
http://www.lefigaro.fr/flash-actu/2013/04/19/97001-20130419FILWWW00288-le-cameroun-annonce-la-liberation-des-otages.php
http://www.liberation.fr/monde/2013/04/19/les-7-otages-francais-liberes-et-rendus-aux-autorites-camerounaises-selon-le-president-biya_897386

Sonntag, 14. April 2013

Geburt von Sternen

ich bin ja eigentlich kein Spinnenfan. Aber hier gibt es eine Spinnenart, die, wenn sie sich platt an die Wand drückt, aussieht, wie Sterne. Es gibt sie in allen Größen und sie sind recht schnell aber auch sehr ängstlich. Also wenn sie mir begegnen, bin nicht ich diejenige, die rennt (wie sonst öfter mal :)). In der letzten Woche dann hab ich durch Zufall mal hinter Manu's Klamotten geschaut, die hier an einem Haken hängen. Dahinter war ein kleiner seidiger Fleck. Offensichtlich ein Nest, doch was verbarg sich darin? Nach ein paar Tagen Warten, waren ganz viele kleine Sterne geboren. Sie waren winzig und es sah wirklich so aus, als wäre die Wand vo kleinen, schwarzen Sternen übersät. Ich kann fast sagen "niedlich" - auch wenn ich Spinnen trotzdem nicht zu meinen Lieblingstieren zähle :) Schaut selbst:


Freitag, 12. April 2013

Forsetzung Anlagen zum "Merkblatt für Krisenfälle" - letzter Teil

Es fehlen noch die Anlagen 5 bis 7. Auf der Anlage 5 findet man alle wichtigen Frequenzen für einen Krisenfall. Anlage 6 gibt Auskunft über Sirenensignale. Und Anlage 7 ist letztendlich die englische Übersetzung des Merkblatts und der wichtigsten Anlagen, die nicht selbsterklärend sind.
Vielleicht fragt ihr euch jetzt, ob ich wirklich in Seoul leben will. Die Antwort ist ganz einfach "Ja". Mag sein, daß es ein bißchen verrückt ist. Vielleicht. Aber Manu will es auch ausprobieren und dort leben ja unglaublich viele Menschen. Natürlich habt ihr recht, ich kann meine Situation wählen. Und Europa ist nicht so "gefährlich", wie Korea. Trotzdem, Europa ist gerade überhaupt keine Alternative. Und sollte es tatsächlich aus irgendeinem Grund nicht möglich sein, daß wir ab Mitte August in Seoul sind, dann fällt uns schon noch etwas anderes ein :)

Anlage 5






Mittwoch, 10. April 2013

Fortsetzung "Merkblatt für Krisenfälle"

Anlage 1 habt ihr jetzt schon kennengelernt. In diesem Artikel geht es um die Anlagen 2 bis 4. Diese finde ich persönlich am beeindruckendsten. Warum? Ich weiß nicht, das Bewußtsein für diese etwas bizzarre Situation entwickelt sich erst langsam. Nach und nach sickern die Informationen und ihre Bedeutung in meine Gedanken. Und ich fühl mich seltsam damit, nicht verängstigt, kann ich zumindest noch nicht sagen. Ein bißchen unwirklich... Schaut selbst: